Architektur
Rückkehr auf die Baustelle: Lange war Holz als Baustoff der Armen verrufen – nun nutzen ihn immer mehr Architekten. Denn im Vergleich zu Stein und Beton besitzt Holz einige Vorteile. Dabei reicht die Palette vom individuellen Wohnhaus bis zu grossen öffentlichen Gebäuden und urbanen Geschossbauten. Einer der Hauptgründe für den neuen Aufschwung dieses traditionsreichen Baustoffs ist naheliegend: Es geht schlicht ums Geld. Denn wer heute kostengünstig und zugleich nachhaltig bauen möchte, der kommt an Holz als Baumaterial kaum vorbei. Als nachwachsendes, regionales Naturprodukt, das sich beliebig mit anderen Materialien – Stahl, Glas, Beton, Lehm oder Ziegel – kombinieren lässt, leicht zu verarbeiten und statisch leistungsfähig ist, bietet es alle Vorteile eines modernen Baustoffs, inklusive Recyclingfähigkeit.
Innenausbau
Wohnen mit Holz in allen seinen Facetten ist heute aus dem Innenausbau und bei Möbeln kaum noch wegzudenken. Besonders beliebt ist der Baustoff aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und ebenso wegen seiner Ausstrahlung. So kann Holz warm und heimelig, elegant und rein oder auch imposant wirken. Parkett als Wunschboden zuhause, Treppen und Türen aus Holz, und dies frei kombinierbar mit Glas oder Metall. Die Küche oder das Badezimmer individuell dank Holz gestaltet – ein Traum, den sich jeder gerne erfüllen möchte. Besonders beliebt sind auch Massivholzoberflächen. Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche oder Arve kommen zum Zug, aber auch Laubhölzer wie Buche, Esche, Ulme, Eiche, Nuss-, Birn- oder Kirschbaum.
Wussten Sie, dass das Holz einer Eiche beim Holzeinschlag ungefähr 100 Jahre alt ist? Denn erst ab einem gewissen Alter eignet sich das Eichenholz zur Verarbeitung.
Neben seinem Aussehen und der haptischen Wahrnehmung bringt Holz viele weitere tolle Eigenschaften mit sich. Holz lädt sich nicht elektrostatisch auf, zieht also auch keinen Staub an und ist damit für empfindliche Menschen besonders geeignet. Da Holz Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, sorgt es auch für ein gutes Wohnklima. Und deshalb steht es Böden, Wänden und Decken gleich gut. Holz eignet sich auch als Dämm- und Schallmaterial und ist deshalb gerade für grosse Räume wie zum Beispiel Grossraumbüros interessant.
Auch Holz ist dem ständigen Trendwandel unterworfen und zieht dabei alle Register seines Facettenreichtums. Die vielen möglichen Formen, Sorten und die hohe Kombinierbarkeit mit anderen Werkstoffen eröffnen schon fast unzählbare Möglichkeiten. So lässt sich zurzeit ein Trend hin zu besonders altem und knorpeligem Holz, welches zum Teil sogar von Muscheln bewachsen sein kann, ausmachen.