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Wo der Wein seinen Charakter formt

Holzfässer wurden seit Beginn des europäischen Weins wegen ihrer praktischen Form zum Transport von Wein eingesetzt. Über die Jahre wurde die Barrique-Herstellung perfektioniert, denn früh war klar: der Werkstoff Holz hat einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack und die Aromen des kostbaren Rebensaftes. Worauf es genau ankommt und welche Holzarten sich eignen, hat uns der Kellermeister der Siebe Dupf Kellerei, Thomas Engel, verraten.

Bekannt im ganzen Land
Ein feiner Wein durchläuft etliche Produktionsschritte. Die längste Zeit verbringt er dabei im Holzfass. Im Vordergrund steht dabei der langsame Sauerstoffaustausch, also die optimale Oxidation, die dank der Beschaffenheit von Holz möglich ist. In diesem Schritt entfaltet sich die Komplexität, auch Charakter des Weins genannt. Hört man sich bei den Winzerinnen und Winzern um, handhaben sie die Wahl der Holzart, die Toasting-Bearbeitung sowie die Dauer der Lagerung im Holzfass unterschiedlich. Manche machen ein grosses Geheimnis daraus – Thomas Engel, der seit etlichen Jahren die Produktion der Siebe Dupf Kellerei in Liestal leitet, erzählt gerne von seinem Handwerk und weiht uns ein.

Eiche aus Frankreich und Amerika wird zum Weinfass
Bei der Holzauswahl wird weltweit am häufigsten auf Eichenholz gesetzt und darunter führen die französische und amerikanische Eiche. Aufgrund des Härtegrads und der Porengrösse eignen sie sich speziell, weiss Engel. So setzt auch die Siebe Dupf Kellerei auf diese beiden Hölzer mit ihren charakteristischen Merkmalen.

Gute Erfahrungen habe Engel mit französischer Eiche gemacht. «Sie sorgt für dezentere Noten, da es sich um feinporiges Holz handelt.» Weil er gerne Neues ausprobiert, hätte die Siebe Dupf Kellerei für einen durch und durch regionalen Wein auch schon mit Eiche aus Liestal experimentiert und erfolgreich produziert, erzählt uns Engel. Weniger aufwändig gestalte sich, wie man sich vorstellen kann, die Zusammenarbeit mit fachkundigen Firmen in Frankreich und deshalb auch die Verwendung von französischer Eiche. Dort werden die traditionellen Eichenholzfässer, sogenannte Barrique, seit vielen Jahrhundert hergestellt.

Die Siebe Dupf Kellerei setzt bei ausgewählten Weinen auch auf Eichenholz aus Amerika, das im Vergleich härter sei und schneller wachse. «Die amerikanische Eiche weist süssere Aromen, wie Vanille auf», erklärt uns Engel, «weshalb sie sich besonders für Weine im Ripasso und Amarone Stil eignet.»

Nachdem die Holzart festgelegt ist, folgen etliche Bearbeitungsprozesse, bevor das fertige Barrique zur Kellerei in Liestal kommt. Klassischerweise werde es aus Eichenholz gebaut, das 24 Monate getrocknet wurde, klärt Engel auf. Nach der Montage, wo weder Leim noch Nägel eingesetzt werden, folgt das Toasting oder die Röstung der Fassinnenwand, um bestimmte Aromen und chemische Veränderungen im Holz zu erzeugen. «Eine wahre Kunst», meint Engel. Und dann endlich folgt die Lagerungszeit.

Einzigartige Aromen und Persönlichkeiten entstehen
Während der Reifung im Barrique, nimmt der Rebensaft Stoffe und Aromen aus dem Holz auf. Dies können Noten von Vanille, Gewürzen, Rauch, Pfeffer oder Karamell sein. Dezent oder prägnant. Wie stark und vielfältig diese Aromen sind, hängen von Toasting sowie der Holzqualität ab. Auf diese Weise können Fachleute schlussendlich die Weincharakteristiken verbessern und verfeinern. Engel macht sich nichts vor: «Ob der Wein schlussendlich gut schmeckt, hängt selbst im besten Fass von der Qualität der Trauben ab.»

Auch in Zukunft werde in seinem Handwerk auf den nachwachsenden Werkstoff gesetzt, meint Engel abschliessend. Obwohl heute nicht jeder Wein im Barrique reift, werden Holzfässer, die die einzigartigen Charaktereigenschaften des Weines formen, wohl nur schwer ersetzbar sein.

Weinkeller mit Geschmack
Angelehnt an die Herstellung des edlen Tropfens, konnten wir einen Weinkeller in den USA ausbauen, geplant mit den neusten Technologien. In Zukunft werden diese Schweizer Weine in modernen Regalen aus Schweizer Holz gelagert, die wiederum dem Raum einen einzigartigen Look verpassen.

Als Basler Schreinerei sind wir besonders stolz bei solchen Projekten als Partner ausgesucht zu werden. Planen auch Sie ein neues Projekt wie eine Küche, ein Weinregal oder sogar einen Weinkeller freut sich unser Team auf Ihre Kontaktaufnahme.